Kakao ist nicht gleich Kakao.
Kakao ist nicht gleich Kakao. Wir sind stolz darauf, besondere Bio-Kakaos von besonderen Produzent:innen verarbeiten zu dürfen. Diese kennen wir persönlich und pflegen einen engen Austausch, was es uns ermöglicht, zusammen die Qualität der Kakaobohnen stetig weiter zu entwickeln. Zudem können wir so gewährleisten, dass die aufwändige und wichtige Arbeit der Kakaoproduzent:innen angemessen entlohnt und wertgeschätzt wird.
In der Region Curimaná, im peruanischen Dschungel hat Fränzi Akert, Gründerin von Garçoa, 2012 in die Vielfalt von Kakao kennengelernt. Die feinen Unterschiede der Kakaobohnen zwischen den verschiedenen Kakaofarmen, -regionen und auch die Menschen dahinter haben Fränzi fasziniert und faszinieren bis heute. In Curimaná ist eine moderne Kakao-Züchtung mit dem unattraktiven Namen CCN51 sehr verbreitet. Obwohl in der Schokoladenwelt wenig geschätzt, zeigt die Produzent:innen Organisiation in Curimaná, dass aus diesem Kakao, wenn er sorgfältig fermentiert und getrocknet wird, auch eine sehr feine und würzige Schokolade hergestellt werden kann.
Indien ist kein klassisches Kakaoanbaugebiet und doch wird im Süden von Indien Kakao angebaut. Hier wächst Kakao in sehr komplexen und vielfältigen Agroforstsystemen neben Kokospalmen, Vanille, Kautschuk, Kurkuma, Zimt und vielen weiteren Kulturen. Hat vielleicht auch darum der Kakao aus Idukki, dem Süden Keralas einen so eigenwilligen Charakter? Die verschiedenen Trinitario-Typen schmecken herrlich nach frischer Erde, Tabak und feinen Früchten.
Aus Ghana, beziehungsweise aus Westafrika, stammt der grösste Teil des in Europa verarbeiteten Kakaos. Auch die Farm Sronko liegt mitten im Herzen der ghanaischen Kakaoanbauregion und doch ist sie eine kleine Oase. Hier werden alternative Anbaumethoden ausprobiert und an der Fermentation getüftelt, mit viel Respekt der Natur und den Menschen gegenüber. Kakao aus Westafrika wird meist abschätzig als "Bulk Cacao" bezeichnet. Vielleicht gerade um das Gegenteil zu beweisen, zeichnet sich der Kakao der Farm Sronko durch seine balancierten fruchtigen und nussigen Noten aus.
Die Mayas haben den Kakao bis ins nördliche Mittelamerika gebracht, damals. Auch heute wird in Guatemala noch Kakao angebaut. Ein paar Kakaobäume gehören in fast jeden Hintergarten guatemaltekischer Bauernfamilien. Der Kakao wird dann geerntet, um in der kühleren regnerischen Jahreszeit zusammen mit etwas Zucker und Wasser heiss zu trinken. Seit ein paar Jahren gewinnt aber auch der Kakaoanbau in grösserem Stil wieder an Bedeutung und Fincas werden wiederbelebt oder neu gepflanzt. Auf der Finca Ana Maria wird viel getüftelt rund um den Kakaoanbau und um Kakaosorten. Zusammen mit der Finca Ana Maria entwickeln wir ganz spezifische Fermentationsprozesse und selektieren spezielle Sorten oder Sortenmischungen.
Immer wieder haben wir mit Kakao aus Uganda experimentiert. Das Aroma und die Farbe des Kakaos haben uns fasziniert. Es freut uns daher besonders, dass wir 2022 eine neue Partnerschaft mit Semuliki Cooperative Union in Uganda aufbauen konnten. Und weil uns der Kakao und ihre Arbeitsweise fasziniert hat, haben wir gleich zwei Schokoladen entwickelt. Sie unterscheiden sich durch die Art der Fermentation. So werden die einen individuell auf den Farmen der Produzent:innen unter Bananenblättern fermentiert und die anderen im zentralen Fermentationszentrum in Mataisa.